February 4, 2025

Data-Driven Recruiting – Die Schlüsselstrategie zur Kostensenkung im Personalwesen

Data-Driven Recruiting: Wie HR-Teams durch Analytics effizienter und treffsicherer rekrutieren.
Data-Driven Recruiting – Die Schlüsselstrategie zur Kostensenkung im Personalwesen
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Können Unternehmen es sich heute überhaupt noch leisten, nicht datenbasiert zu rekrutieren? Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Effizienz und eng abgesteckten Budgets sind datengetriebene Ansätze unverzichtbare Werkzeuge für HR-Abteilungen geworden. Es liegt auf der Hand: Präzise Analysen verbessern die Qualität von Personal-Entscheidungen und beschleunigen gleichzeitig den Rekrutierungsprozess. Obwohl Daten und Tools in Hülle und Fülle verfügbar sind, bleibt selbst 2025 die Frage: Nutzen Unternehmen ihr volles Potenzial? Denn hier geht es darum, wer sich am Arbeitsmarkt behauptet – und wer zurückbleibt.

Definition und Grundlagen von Data-Driven Recruiting

Data-Driven Recruiting oder auch Data-Driven Hiring genannt hört sich erstmal fancy an und Sie könnten geneigt sein, an Big Data und KI zu denken. Doch die Kernidee ist denkbar einfach: Entscheidungen basieren auf verlässlichen Daten und Fakten. Bedeutet also, Data Driven Recruiting ist in erster Linie die Messung, Analyse und Auswertung des gesamten Recruiting-Prozesses anhand von Daten

Grundsätzlich steigen die Anforderungen an das Recruiting stetig. Die Suche nach den besten Talenten wird immer komplexer, da Jobprofile um höchstspezifische Anforderungen ergänzt werden. Es gilt, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit zu nutzen. Data-Driven Recruiting ermöglicht dies durch die Integration einer Vielzahl von Datenquellen. Dazu gehören interne Daten wie Bewerbermanagementsysteme sowie externe Quellen wie Jobbörsen und Bewertungsseiten für Unternehmen. Diese Daten werden erfasst, analysiert und genutzt, um den Rekrutierungsprozess zu optimieren.

Ein bekanntes Zitat von Peter Drucker lautet: „Was man nicht messen kann, kann man nicht verbessern.“ Dieses Prinzip gilt auch für das Recruiting. Durch die Analyse von Kennzahlen wie “Sourcing Channel Effectiveness” oder der “Time-to-Hire” können Recruiter erkennen, welche Strategien funktionieren und wo Verbesserungen notwendig sind. Die Verwendung von Daten ermöglicht es, Ziele klar zu definieren und den Fortschritt messbar zu machen.

Data-Driven Recruiting umfasst verschiedene Techniken und Tools. Oft kommen Analyse- und Tracking-Tools zum Einsatz, die den gesamten Recruiting-Prozess unterstützen. Diese Technologien helfen dabei, Muster zu erkennen und Vorhersagen über zukünftige Trends zu treffen. So können Recruiter gezielter arbeiten und ihre Ressourcen effizienter einsetzen.

Und die Vorteile sind vielfältig. Unternehmen, die Data-Driven Recruiting implementieren, berichten häufig von niedrigeren Kosten pro Einstellung und einer höheren Qualität der Bewerbungen. Dies liegt daran, dass datenbasierte Entscheidungen weniger anfällig für subjektive Fehler sind. Recruiter können sich auf objektive Kriterien stützen, was letztlich zu einer faireren Auswahl führt und resultiert in den meisten Fällen auch in einer höheren Diversität.

Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass Data-Driven Recruiting nicht nur auf Zahlen basiert. Die menschliche Komponente bleibt entscheidend. Die Interpretation der Daten erfordert Fachwissen und Erfahrung. Recruiter müssen in der Lage sein, die gewonnenen Erkenntnisse in den Kontext ihrer spezifischen Unternehmensbedürfnisse zu setzen.

Wichtige Kennzahlen (KPIs) im Data-Driven Recruiting

Im Data-Driven Recruiting spielen Kennzahlen eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen es Recruitern, den Erfolg ihrer Strategien zu messen und gezielte Anpassungen vorzunehmen. Aber welche KPIs sind tatsächlich entscheidend? Hier sind einige der wichtigsten Kennzahlen, die jedes Unternehmen im Auge behalten sollte:

Kosten der Einstellung (Cost of hire)

Der Cost per Hire ist eine der grundlegendsten Kennzahlen im Recruiting. Er gibt an, wie viel Geld ein Unternehmen für die Einstellung von neuen Mitarbeitenden ausgibt. Diese Zahl umfasst alle Kosten, von Stellenanzeigen über Personalvermittlungsgebühren bis hin zu Onboarding-Kosten. Ein hoher CPH kann darauf hinweisen, dass es an der Zeit ist, die Rekrutierungsstrategie zu überdenken oder kostengünstigere Kanäle zu nutzen.

Zeit bis zur Besetzung (Time to fill) 

Diese Kennzahl misst die Zeitspanne zwischen dem Öffnen einer Stelle und der Besetzung dieser Position. Eine lange Time to Fill kann auf ineffiziente Prozesse oder unklare Anforderungen hinweisen. Recruiter sollten diese Zeit im Auge behalten, um Engpässe im Rekrutierungsprozess zu identifizieren und zu beseitigen.

Effektivität der Beschaffungskanäle (Sourcing channel effectiveness)

Mit dieser Kennzahl wird die Effektivität verschiedener Rekrutierungskanäle, wie beispielsweise Jobbörsen, soziale Medien oder Empfehlungen von Mitarbeiter:innen, gemessen. Dies ermöglicht eine fundierte Analyse, um die für Ihr Unternehmen wirkungsvollsten Kanäle zu identifizieren und Ihre Rekrutierungsstrategie entsprechend zu optimieren. Sub-KPIs wären hier die Conversion Rate, Cost-Per-Click (CPC) und Cost-Per-Application (CPA), um beispielsweise die Effektivität und Kosten einer Stellenanzeige zu messen.

Qualität der Einstellung (Quality of hire)

Diese KPI bewertet die Leistung neuer Mitarbeitenden im Vergleich zu den Erwartungen des Unternehmens. Sie wird oft durch Leistungsbeurteilungen und Feedback von Vorgesetzten ermittelt. Eine hohe Qualität der Einstellungen deutet darauf hin, dass der Rekrutierungsprozess effektiv war und die richtigen Talente ausgewählt wurden.

Angebotsannahmequote (Offer acceptance rate)

Diese Kennzahl gibt den Anteil der Kandidat:innen an, die ein ausgeschriebenes Jobangebot annehmen. Eine niedrige Quote kann auf Schwachstellen im Rekrutierungsprozess oder auf unattraktive Arbeitsbedingungen hindeuten. 

Candidate Experience Score  

Der Candidate Experience Score misst, wie Bewerber den Rekrutierungsprozess erleben. Ein positiver Score ist wichtig, da er nicht nur die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass andere Kandidat:innen sich bewerben, sondern auch das Arbeitgeberimage stärkt. Ein transparenter und respektvoller Prozess trägt dazu bei, qualifizierte Talente anzuziehen.

Wenn Unternehmen bei diesen KPIs zufriedenstellende Ergebnisse bekommen, sind sie bestens gerüstet im Wettbewerb um zukünftige Talente. Überwachen und analysieren Sie diese Kennzahlen regelmäßig, um ihren Rekrutierungsprozess kontinuierlich zu verbessern. Weitere KPIs und weiterführende Informationen zu Recruiting Analytics finden Sie hier.

Wie Data-Driven Recruiting Unternehmen hilft, Kosten zu sparen

Data-Driven Recruiting bietet Unternehmen eine effektive Möglichkeit, ihre Rekrutierungsprozesse zu optimieren und gleichzeitig Kosten zu senken. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, die aufzeigen, wie Unternehmen durch datenbasierte Ansätze effizienter arbeiten können:

Objektivität in der Entscheidungsfindung

Ein zentraler Vorteil des Data-Driven Recruitings ist die erhöhte Objektivität bei der Auswahl von Kandidaten. Traditionelle Rekrutierungsansätze können subjektiv sein und zu teuren Fehlentscheidungen führen. Datenbasierte Analysen ermöglichen Entscheidungen, die auf verlässlichen Fakten beruhen. Diese Objektivität reduziert das Risiko von Fehlentscheidungen, die teuer werden können. Durch die Vermeidung von Fehlbesetzungen sparen Unternehmen nicht nur Geld für die Einarbeitung und Schulung neuer Mitarbeitende, sondern auch Zeit, die sonst in die Suche nach Ersatzkandidaten investiert werden müsste.

Optimierung der Prozesse

Daten zeigen genau, wo im Rekrutierungsprozess Ineffizienzen auftreten. Recruiter können genau feststellen, an welchen Stellen Bewerber abspringen oder wo der Prozess ins Stocken gerät. Dadurch können Unternehmen Engpässe identifizieren und gezielt Lösungen entwickeln, um Bewerbungsprozesse zu beschleunigen. Das Ergebnis: Schneller besetzte Stellen und eine effizientere Nutzung der vorhandenen Ressourcen, was wiederum Kosten spart.

Verbesserung der Qualität der Einstellungen

Data-Driven Recruiting ermöglicht eine präzisere Einschätzung darüber, welche Kandidat:innen am besten zur ausgeschriebenen Position passen. Durch die gezielte Analyse von Bewerberdaten stellen Unternehmen sicher, dass sie nicht nur qualifizierte Mitarbeitende einstellen, sondern auch solche, die gut zur Unternehmenskultur passen. Eine höhere Passgenauigkeit reduziert die Fluktuation und damit verbundene Kosten für Nachbesetzungen und Einarbeitungen.

Senkung der Rekrutierungskosten

Durch datenbasierte Analysen können Unternehmen herausfinden, welche Rekrutierungsmaßnahmen tatsächlich erfolgreich sind und welche nicht. Diese Erkenntnisse ermöglichen eine effiziente Budgetierung: Organisationen können gezielt in erfolgreiche Strategien investieren und weniger Geld für ineffektive Maßnahmen ausgeben. Dies führt zu einer signifikanten Senkung der Gesamtrekrutierungskosten und maximiert den Return on Investment (ROI) im Recruiting.

Frühzeitige Identifizierung von Problemen

Die Analyse umfangreicher Datenmengen ermöglicht es Unternehmen, Probleme frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu beheben. Wenn beispielsweise trotz intensiver Werbung keine Bewerbungen eingehen, kann dies auf ein Problem mit der Stellenanzeige oder dem Unternehmensimage hinweisen. Durch schnelles Handeln können Unternehmen teure Verzögerungen im Rekrutierungsprozess vermeiden und sicherstellen, dass sie weiterhin Zugang zu den besten Talenten herstellen.

Tools im Data-Driven Recruiting

Die Implementierung von Data-Driven Recruiting lässt sich mit der richtigen Technologie effizient in die Praxis umsetzen. Viele Unternehmen nutzen bereits datenbasierte Tools, um ihre Rekrutierungsprozesse zu optimieren. Hier sind einige Tools, die den Weg zu einer datengestützten Rekrutierung ebnen, sowie zusätzliche Lösungen, die den Recruiting-Prozess (auf beiden Seiten) weiter verbessern können:  

Applicant Tracking Systems (ATS)  

ATS-Systeme sind das Rückgrat moderner Rekrutierungsprozesse und ermöglichen eine strukturierte Bewerberverwaltung sowie datenbasierte Entscheidungen. Systeme wie Greenhouse, Lever, Personio oder Workday sind unverzichtbar für die Sammlung und Analyse von Bewerberdaten. Sie bieten Funktionen wie:  

  • Automatisierte Bewerberverwaltung und -nachverfolgung  
  • Umfassende Berichte und Dashboards zur Messung von KPIs (z. B. Time-to-Hire, Cost-per-Hire)  
  • Integration mit anderen HR-Tools für eine nahtlose Datenübertragung  

Recruitment Marketing Software  

Als Schlüssel zur Stärkung des Employer Brandings helfen diese Systeme dabei, Talente gezielt anzusprechen und langfristige Beziehungen aufzubauen. Plattformen wie SmashFly, Beamery oder TalentBrew unterstützen Unternehmen dabei, ihre Arbeitgebermarke zu stärken und gezielte Kampagnen zur Talentakquise durchzuführen. Sie bieten:  

  • Tools zur Personalisierung von Employer-Branding-Initiativen  
  • Automatisierte Kampagnen zur Ansprache passiver Kandidat:innen  
  • Analyse der Effektivität von Recruitment-Marketing-Maßnahmen

Analytik-Tools

Diese Tools liefern wertvolle Einblicke in das Bewerberverhalten und helfen, Rekrutierungsstrategien datenbasiert zu optimieren. Einfache Tools wie Google Analytics bis hin zu Tableau oder Power BI können dabei nicht nur im Marketing, sondern auch im Recruiting eingesetzt werden. Sie ermöglichen:  

  • Die Analyse des Traffics auf Karriereseiten und die Identifikation von Optimierungspotenzialen  
  • Die Auswertung von Bewerberverhalten und -quellen  
  • Die Visualisierung von Daten, um Trends und Muster besser zu erkennen  

KI-basierte Matching-Tools

Künstliche Intelligenz macht sich natürlich auch im Recruiting breit. Tools wie Fetcher.ai oder Eightfold AI nutzen maschinelles Lernen, um:  

  • Die Passgenauigkeit von Kandidat:innen für offene Stellen zu bewerten  
  • Vorhersagen über die Erfolgswahrscheinlichkeit von Bewerber:innen zu treffen  
  • Unbewusste Vorurteile im Auswahlprozess zu reduzieren  

Onboarding-Tools mit Datenanalyse

Ein reibungsloses Onboarding ist zentral für den langfristigen Erfolg neuer Mitarbeiter:innen. Tools wie BambooHR oder Sapling unterstützen nicht nur das Onboarding, sondern sammeln auch Daten, um den Erfolg des Rekrutierungsprozesses zu messen.
Sie bieten:  

  • Feedback-Schleifen von neuen Mitarbeiter:innen zur Verbesserung des Einstellungsprozesses  
  • Analysen zur Integration und Zufriedenheit neuer Mitarbeiter:innen  
  • Einblicke in die langfristige Leistung von Einstellungen  

Fazit: Data-Driven Recruiting – Ein praktikabler Ansatz für die Zukunft

Grundsätzlich ist Data-Driven Recruiting ist kein überkomplizierter Prozess, sondern eine logische und strukturierte Herangehensweise an modernes Recruiting. Es geht nicht darum, sich in Trends wie Big Data oder KI zu verlieren, sondern die Grundlagen zu beherrschen: Das Messen, Analysieren und Optimieren des gesamten Rekrutierungsprozesses mithilfe von Daten.

Unternehmen, die das beherrschen, gestalten ihre Rekrutierungsprozesse wesentlich effizienter, sparen langfristig (als auch kurzfristig) Kosten und verbessern die Qualität ihrer Einstellungen. Data-Driven Recruiting ist damit ein zentraler Baustein für eine zukunftsorientierte Personalstrategie. Entscheidend ist, die richtigen KPIs zu definieren, diese regelmäßig zu analysieren und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Auch mit einfachen Tools und überschaubarem Aufwand lassen sich bereits deutliche Verbesserungen erzielen.

Unternehmen sollten sich ebenfalls bewusst machen, dass Data-Driven Recruiting keine Frage der Unternehmensgröße ist, sondern eine strategische Notwendigkeit für alle, die im Wettbewerb um Talente bestehen wollen. Wenn Sie Data-Driven Recruiting mit wöchentlichen Reportings outsourcen wollen oder Unterstützung in diesem Bereich brauchen, kontaktieren Sie uns gerne und wir erklären Ihnen, wie Ihr Unternehmen von einer datenbasierten Strategie profitiert.

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